: Nichts von „Schwester Stefanie“
617 Bremer Schüler erleben Informationstag zu Pflegeberufen
Bremen taz ■ „Und damit dann in die Nase?“ Alexandra Nazarenus blickt skeptisch auf die Mullbinde mit den langen braunen Fäden, die Stationsschwester Zuhra Arslani vor ihr auspackt. So wie die 17-Jährige beschnupperten gestern 617 Bremer Schüler aus den Klassen neun bis elf den Berufsalltag von Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflegern. Der Behandlungsraum auf der HNO-Station der Paracelsus-Klinik war nur ein Schauplatz des Aktionstags. In 47 Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen, Pflegeschulen, ambulanten Pflegediensten und Krankenhäusern führten die Profis vor und stellten sich neugierigen Fragen.
Die Senatorin für Gesundheit und Soziales Karin Röpke (SPD) gab damit den Startschuss zu einer Informations- und Werbekampagne fürs Berufsfeld Pflege. Ziel ist, den Schülern einen Einblick in Pflegeeinrichtungen zu ermöglichen und sie so realistischer zu informieren, als das durch TV-Klischees wie das von „Schwester Stefanie“ geschieht. Zwar sieht Heike Griechen vom Gesundheitsressort keine Notwendigkeit, von einem Mangel an Fachkräften in Bremens Pflegeeinrichtungen zu sprechen, doch: „Wir haben einen quantitativen Rücklauf in den Ausbildungszahlen.“ Dem will man vorbeugen. „Wir wissen, dass die Motivation, anderen zu helfen, bei der Berufswahl von jungen Leuten nicht mehr vorne steht. Durch die demographische Entwicklung werden aber künftig immer mehr alte Leute auf Pflege angewiesen sein.“ vb
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