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Archiv-Artikel

EU besorgt über Iran

Fischer warnt Teheran bei Atomprogramm vor Fehleinschätzung. Iran legt 10-Punkte-Plan vor

BRÜSSEL dpa ■ Außenminister Joschka Fischer hat den Iran erneut vor einer Fehleinschätzung der internationalen Reaktion auf das umstrittene iranische Atomprogramm gewarnt. Vor einer Besprechung mit seinen EU-Kollegen sagte er gestern, er hoffe, dass die Regierung in Teheran ihre gegebenen Zusagen erfülle: „Ansonsten werden wir eine sehr ernste Situation bekommen.“

Wie auch sein britischer Kollege Jack Straw verlangte Fischer vom Iran einen Verzicht auf die Schließung des Brennstoffkreislaufs, der zur Entwicklung von Atomwaffenmaterial führen kann. Eine Aufgabe aller Pläne zur Anreicherung von Uran, wie von Straw gefordert, sei für die friedliche Nutzung der Kernenergie zum Zweck der Stromerzeugung nicht erforderlich.

Laut Financial Times hat der Iran unterdessen den USA und der EU nach eigenen Angaben einen 10-Punkte-Plan zur Beilegung des Streits um sein Atomprogramm vorgelegt. Dieser umfasse die Zerstörung von Massenvernichtungswaffen, den Umgang mit Al-Qaida-Verdächtigen in iranischen Gefängnissen, Handel, Menschenrechte und „Sicherheit in der Region“. Der Iran sei aber nicht bereit, Urananreicherung ganz aufzugeben.