: Am tiefen Fluss
Die 13 norddeutschen Industrie- und Handelskammern (IHK) haben in einem Schreiben an Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf die herausragende Bedeutung der Vertiefung von Elbe und Weser für die maritime Wirtschaft hingewiesen. Der Kanzler möge doch bitte den Elbausbau in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufnehmen. Ansonsten drohten „unabsehbare Auswirkungen auf Wachstum und Beschäftigung“. Das Bundeskabinett will heute über die Einleitung von Voruntersuchungen für die Ausbaggerung der beiden Flüsse entscheiden. Der grüne Umweltminister Jürgen Trittin hatte vorige Woche hingegen den Neubau eines Tiefwasserhafens im niedersächsischen Wilhelmshaven favorisiert (taz berichtete). Auch Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) kritisierte gestern die Machbarkeitsstudie des Hamburger Senats als „völlig unzureichend“.Wilhelmshaven könne „eine wichtige Ergänzung, aber kein Ersatz“ für den Ausbau der Elbe sein, heißt es weiter in der Kammer-Erklärung. Wenn der Hamburger Hafen für Schiffe nicht uneingeschränkt erreichbar sei, würden Containerströme nach Rotterdam umgeleitet und ein Großteil der Arbeitsplätze in die Niederlande abwandern. taz