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Archiv-Artikel

Immer müssen Lehrer herhalten

betr.: Der Amoklauf von Winnenden

Ich finde es ärgerlich, dass wieder die Lehrer herhalten müssen: Sie sollen besser Gefahren eines möglichen Amoklaufes erkennen. Was sollen sie nicht noch alles? Neben Gewaltprävention, gesunder Ernährung, Essverhalten, Sexualaufklärung, Suchtaufklärung, Umgang mit Medien, Medienkompetenz, Verkehrserziehung, Elternberatung, Erziehungsberatung sollen sie auf die besonderen Schwierigkeiten jedes Einzelnen eingehen, individuell beraten, unterrichten, begleiten und hauptamtlich die Schüler/innen in den Kulturtechniken fit machen. Dafür bekommen sie keinerlei Unterstützung: keine Sozialarbeiter, keine Schulpsychologen, mit 30 heterogenen Kindern in der Klasse müssen sie sich sehr oft auch mit Verhaltensauffälligkeiten im Unterricht herumschlagen.

Die Gewalttätigkeit in unserer Gesellschaft wird dabei übersehen. Wirkt sie nicht auf die Vorstellungen über das Leben in unseren Kindern und Jugendlichen? Kann sie nicht zur Verzweiflung treiben? Ich sehe Gewalttätigkeit in der europäischen Wirtschaftspolitik gegenüber der „Dritten Welt“, in der Politik unserer Bundesrepublik, im rasenden Autoverkehr, in unserer Werbung, in den „normalen“ Filmen und und und … A.-M. LEUCHS, Heidelberg