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Archiv-Artikel

RWE folgt E.ON nicht

Essener Energie-Konzern hält an Plan für höhere Strompreise fest. Kritik kommt von Industriekunden

ESSEN dpa/taz ■ Der Essener RWE-Konzern will an seinen Plänen zur Erhöhung der Strompreise und der Entgelte zur Netznutzung zum Jahreswechsel festhalten. „Wir werden beim Energiegipfel beim Bundeskanzler unsere Argumente vorlegen“, sagte RWE-Sprecherin Barbara Woydtke am Donnerstag in Essen. Als Gründe für die geplanten Erhöhungen nannte die Sprecherin äußere Einflüsse wie die Novelle zum Gesetz für Erneuerbare Energien und gestiegene Beschaffungskosten an der Strombörse. Sie verweis auch darauf, dass Erhöhungen auch zunächst von den Länderbehörden geprüft und genehmigt werden müssten.

Zu Medienberichten, dass E.ON beim Gipfel ein branchenweites Einfrieren der Strompreise vorschlagen wolle, bis die neue Energie- Regulierungsbehörde im Frühjahr 2005 ihre Arbeit aufnehme, wollte sich RWE nicht äußern. „Wir kommentieren das nicht“, sagte Woydtke. „Wir warten jetzt erst einmal auf die Einladung der Bundesregierung.“

Die Industriekunden halten die Strompreisangebote der Energieversorger für stark überhöht. Die Angebote stünden meist nicht in Einklang mit den realen Beschaffungskosten, erklärte der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft gestern in Essen. Die Beschaffungskosten der Stromanbieter seien vielfach von Eigenerzeugung und langfristigen Stromlieferverträgen zwischen Handel und Kraftwerksgesellschaften weit unterhalb der derzeitigen Börsenpreise geprägt. Mehr als fraglich sei es deshalb, den Börsenpreis als alleinige repräsentative Referenz für Stromangebote zu nutzen.