Schmidt schnauzt Ossi-Rentner an

DRESDEN ap ■ Mit harschen Worten über die „Weinerlichkeit“ der Ostdeutschen hat Altkanzler Helmut Schmidt eine Welle der Empörung quer durch alle Parteien ausgelöst. Der 84-jährige SPD-Politiker sagte der Sächsischen Zeitung: „Es wird über manches geklagt, was nicht beklagenswert ist.“ So seien die Renten im Osten real zum Teil höher als im Westen. Trotzdem klagten viele über ihre Altersbezüge. „Das finde ich zum Kotzen“, sagte Schmidt. Der auch als „Schmidt Schnauze“ bekannte Zeit-Herausgeber forderte zudem Sonderregelungen: Ein Bundesgesetz müsse die ostdeutschen Länder bevollmächtigen, bestimmte Gesetze und Paragrafen für die nächsten 20 Jahre außer Kraft zu setzen: Am wichtigsten seien die, „die im Betriebsverfassungsgesetz und im Tarifgesetz die Macht der beiden Tarifpartner zementieren“. Die verhinderten, für den einzelnen Betrieb vor Ort Arbeitszeit und Arbeitsnorm betreffende Vereinbarungen zu treffen.