USA: Kritik am Geheimdienst

WASHINGTON ap ■ Ein hochrangiger CIA-Offizier hat dem US-Geheimdienst anhaltende Versäumnisse im Kampf gegen das Terrornetzwerk al-Qaida vorgeworfen. Fehlentscheidungen, Grabenkämpfe und Unterbesetzung hätten die Anschläge vom 11. September 2001 erst ermöglicht, kritisierte Mike Scheuer, der bis 1999 die für Ussama Bin Laden zuständige CIA-Abteilung leitete. Vor allem die mangelnde Kooperation zwischen den verschiedenen Sicherheitskräften stelle ein Problem dar, schreibt Scheuer in einem Brief an den Geheimdienstausschuss des Senats. Die CIA habe zum Beispiel 1996 einen Bericht über al Qaidas erfolglose Bemühungen um Atomwaffen unterschlagen. Erst nach internen Protesten sei eine verkürzte Version an andere Dienste weitergeleitet worden. US-Präsident George W. Bush hat unterdessen dem Kongress seinen Gesetzentwurf zur Geheimdienstreform präsentiert. Darin ist auch die Ernennung eines nationalen Geheimdienstdirektors vorgesehen. Ein solcher Posten soll künftig verhindern, dass die diversen Geheimdienstabteilungen nebeneinander her arbeiten. Die Vorschläge waren beim Kongress auf große Zustimmung gestoßen.