: „Energieabgabe im Ziel“
betr.: „Flucht gestoppt, Mann tot“, taz vom 10. 10. 03
Die Deformationsmunition ist tatsächlich eine Diskussion wert. Die Mannstoppwirkung geht bei ballistischen Geschossen zwangsläufig mit der Gewebezerstörung einher. Man nennt das „Energieabgabe im Ziel“, sie wird in Joule pro Zentimeter Eindringtiefe angegeben. Und da liegt die Action 4 deutlich höher als ein klassisches Vollmantelgeschoss, das heißt, die Wahrscheinlichkeit, einen Täter zu stoppen, ist höher – ebenso wie die Wahrscheinlichkeit, ihn zu töten. Da aber liegt das Problem, denn der Polizist muss dann in der Hektik der Situation genau entscheiden, ob er einen Täter vor sich hat, den zu beschießen Sinn macht. Das war zwar früher auch schon so, aber die Deformationsmunition lässt Fehlentscheidungen an dieser Stelle wesentlich gefährlicher werden. JAN PAUL LINDNER, Stuttgart