: Luthers Diät rekonstruiert
MANSFELD afp/dpa ■ Anhand jahrhundertealter Speisereste wollen Archäologen in Sachsen-Anhalt die Essgewohnheiten der Familie von Martin Luther rekonstruieren. In Mansfeld westlich von Halle wurde eine 500 Jahre alte Abfallgrube am Elternhaus des Reformators (1483–1546) gefunden, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung gestern. Die Grube sei voller Tierknochen, Keramik- und Glasscherben sowie Fischreste gewesen. Schon jetzt erscheine den Forschern sicher, dass seinerzeit Barsche, Zander und Hechte auf dem Speiseplan standen. Auch Geflügel sei keine Seltenheit in Luthers Elternhaus gewesen. Im Juli vorigen Jahres hatten Archäologen die Grundmauern von Luthers Elternhaus ausgegraben. Im September schien es, als hätten sie die dazugehörige Latrine freigelegt. Nun gehen die Experten davon aus, dass es sich um eine bewusst angelegte Abfallgrube handelt, sozusagen eine postmittelalterliche Entsorgungsanlage.