: Münchner CSU renoviert
Neuwahlen beenden Affären um Monika Hohlmeier. Otmar Bernhard führt künftig den Bezirksverband
MÜNCHEN ap ■ Mit der Neuwahl der Parteispitze hat die intrigengeplagte Münchner CSU einen Schlussstrich unter die Affären um die bayerische Kultusministerin Monika Hohlmeier gezogen. Zum Nachfolger der zurückgetretenen Bezirkschefin wurde der bisherige Stellvertreter Otmar Bernhard mit 102 von 111 Stimmen gewählt. „Wir müssen raus aus den Schützengräben und wieder rein in die politische Verantwortung“, sagte der neue Parteichef unter dem Jubel von rund 150 Delegierten am Freitagabend. Hohlmeier war über die Wahlfälschungsaffäre gestolpert und musste im Juli zurücktreten.
CSU-Chef Edmund Stoiber sprach von „Aufbruch und inhaltlicher Zäsur bei der Münchner CSU“. Er hatte nach Hohlmeiers Rückzug den Rücktritt des kompletten Bezirksvorstands gefordert, um einen Neuanfang zu ermöglichen. Bei Kommunalwahlen in der bayerischen Landeshauptstadt unterliegt die CSU seit Jahren der SPD.
Hohlmeier hatte nach nur einem Jahr die Leitung der Münchner CSU abgeben müssen. Ihr war vorgeworfen worden, von der Affäre um gekaufte CSU-Mitglieder und manipulierte Wahlen gewusst zu haben. Nach einem Streit über die Aufklärung der Affäre sagten parteiinterne Kritiker, Hohlmeier habe ihnen mit der Enthüllung pikanter privater Details gedroht.