: Geld verschwendet
ADFC wirft Bezirksamt vor, sinnlosen Radweg gebaut zu haben – auf Kosten der Förderung des Radverkehrs
Das Bezirksamt Nord hat nach Ansicht des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Geld für einen unbrauchbaren Radweg verschwendet, das damit zur Förderung des Fahrradverkehrs anderswo fehlt. Wie der ADFC gestern kritisierte, verbreiterten die Tiefbauer den Radweg an der Maria-Louisen-Straße in Winterhude von 50 bis 75 Zentimetern auf 75 Zentimeter bis einen Meter – allerdings zulasten des Gehweges, von dem lediglich ein bis 1,25 Meter übrig bleiben. „Die völlig überflüssige Baumaßnahme nützt weder Fußgängern noch Radfahrern“, schimpft Stefan Warda vom ADFC. „Das Bezirksamt hätte das ohnehin knapp bemessene Geld aus dem Schlaglochprogramm der Baubehörde sinnvoller einsetzen sollen“, findet er.
Warda ärgert, dass jetzt sowohl der Fuß- als auch der Radweg zu schmal sind: Fußgänger wie die Schüler des Johanneums könnten nun nicht mehr nebeneinander gehen und sich auch nicht mehr ausweichen, ohne den Radweg zu betreten. Der benutzungspflichtige Radweg verfüge nicht über die vorgeschriebene Mindestbreite von 1,50 Metern, so dass die Radler leicht den Fußgängern ins Gehege kommen.
Das Bezirksamt sieht sich missverstanden: Man habe den Radweg bloß an einigen Stellen für 6.900 Euro ausgebessert und dabei vielleicht mal um fünf Zentimeter verbreitert. Von Warda angefertigte Fotos vermitteln ein anderes Bild.
Der Radweg verlief vor einigen Jahren auf der Straße. Um Parkplätze zu schaffen, wurde er auf den Gehsteig verlegt. KNÖ