Energie lieb und teuer

Warm anziehen: Gaspreise steigen, die für Öl und Diesel sind es schon. Schuld sind andere, sagen die Anbieter

Die Gaspreise für 500.000 Kunden im Großraum Hamburg steigen zum 1. Oktober um rund zehn Prozent. Die Erhöhung sei wegen der stark gestiegenen Heizölpreise notwendig, teilte Esther Seemann, die Sprecherin des Versorgungsunternehmens E.ON Hanse, gestern in Quickborn mit. „Andere Unternehmen mussten ihre Preise noch stärker erhöhen“, sagte Seemann.

Auf die Verbraucher mit Gasheizung kommen damit zusätzliche Belastungen von 100 bis 110 Euro pro Jahr für ein Einfamilienhaus und bis zu 90 Euro für eine Mietwohnung zu. Wegen der Vielzahl unterschiedlicher Tarifmodelle gab E.ON Hanse nur einen durchschnittlichen Wert für die Preiserhöhung an, die auch etwas höher oder geringer ausfallen kann. Die Strompreise blieben hingegen mindestens bis zum Ende des Jahres unverändert, so die Sprecherin.

Auf hohem Niveau halten sich derweil auch die Öl- und Benzinpreise. Mit mehr als 45 Euro für 100 Liter Heizöl (bei Abnahme von 3.000 Litern) verlangen die Händler so viel wie im August, als die diesjährige Preisspitze erreicht wurde, teilte die Mineralölwirtschaft mit. Auch Benzin und Diesel wurden gestern um rund vier Cent je Liter teurer, ohne aber neue Spitzenpreise zu erreichen. Diesel kostet im Durchschnitt einen Euro je Liter, Superbenzin 1,20 Euro.

„Die Heizöltanks der privaten Haushalte sind weniger gefüllt, als es dem langjährigen Mittel entspricht“, sagte Karl-Heinz Schult-Bornemann von ExxonMobil. Wegen des hohen Preisniveaus hätten viele Haushalte den Kauf von Heizöl so lange wie möglich aufgeschoben und oft kleinere Mengen zugekauft. Ausgezahlt habe sich diese Strategie jedoch nicht – das Heizöl sei von Monat zu Monat teurer geworden. aldi/lno