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Archiv-Artikel

Einblick (20)

Ina WudtkeKünstlerin, DJ, Herausgeberin

taz: Seit wann und warum leben Sie in Berlin? Ina Wudtke: Nach meinem New-York-DAAD-Stipendium 1996 wollte ich nicht mehr nach Hamburg zurück. Eine gute Freundin von mir zog damals nach Berlin. Ich habe sie mehrmals besucht und festgestellt, dass die elektronische Musikszene sowie einige Kunstaktivitäten der Stadt sehr innovativ sind. Im Oktober des gleichen Jahres zog ich dann hierher.

Wie wichtig ist der Standort Berlin für Ihre Arbeit?Meine momentane Ausstellung in der „Kunstbank“, der Galerie der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, dreht sich ausschließlich um Berlin. Ich habe 50 Orte fotografiert, an denen sich vor der Machtergreifung der Nazis öffentliche jüdische Einrichtungen befanden. Ausgelöst wurde diese Arbeit durch die Naziaufmärsche vor zwei Jahren hier in Mitte. Ich habe eine DVD zusammengestellt sowie Spaziergänge zu Orten in Mitte mit Schulklassen und Galeriebesuchern gemacht. Der nächste findet am 26. Oktober um 16 Uhr statt. Treffpunkt: Kunstbank, Brunnenstr. 188, Mitte (kostenfrei).

Woran arbeiten Sie gerade?Ich beschäftige mich auf vielfältigen Ebenen mit Repräsentationsverhältnissen und deren gesellschaftliche Herstellung. Diese Herstellung spielt sich in sozialen und politischen Räumen ab, die wiederum durch hegemoniale Repräsentationen strukturiert werden. Ich versuche, diese Strukturen, die im täglichen Umgang oft unbewusst praktiziert werden, in meinen Arbeiten sichtbar zu machen.

Was wundert Sie in der Berliner Kunstlandschaft am meisten?Ich bewundere die Berliner Kunstlandschaft. Sie hat es in den letzten 10 Jahren geschafft, international eine Rolle zu spielen!