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Archiv-Artikel

Massagekurs für den RCDS

betr.: „Ohne uns wäre das nie rausgekommen!“ (Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten macht die „Verschwenderei“ der Studentenvertretungen publik), taz vom 8. 10. 03

Mit Erstaunen und Verwunderung nimmt das Schwulenreferat des Asta der Universität Bonn zur Kenntnis, dass die RCDS-Bundesvorsitzende von Wnuk-Lipinski anscheinend den Wahlkampf für das Studentenparlament in bundesweiter Öffentlichkeit zu wiederholen beabsichtigt. So wird in dem Interview wider besseres Wissen behauptet, das Asta-Schwulenreferat verschwende tausende von Euro, unter anderem für einen Massagekurs.

Tatsächlich fanden im letzten Jahr zwei Massagekurse statt, die vom Asta-Schwulenreferat organisiert worden sind. Dieses Angebot wurde von zahlreichen Teilnehmern wiederholt begeistert angenommen. Die ausschließlich durch die Bezahlung des ausgebildeten Masseurs entstandenen Kosten wurden von den Teilnehmern durch Beiträge finanziert, die Räumlichkeiten wurden uns kostenlos vom Schwulen- und Lesbenzentrum sowie der Aids-Hilfe in Bonn zur Verfügung gestellt. Der Sachmitteletat des selbst verwalteten Schwulenreferats in Höhe von 3.300 Euro pro Jahr wird hauptsächlich für wissenschaftliche Vorträge namhafter Experten und den Aufbau der Mediothek ausgegeben. Veranstaltungen geselliger Natur, wie der Massagekurs, wurden und werden dagegen auch weiterhin immer kostenneutral durchgeführt.

Wir finden es schade, dass die RCDS-Bundesvorsitzende öffentlich diskreditierende Behauptungen über die Arbeit anderer aufstellt, die jeder sachlichen Grundlage und jeglichem Respekt vor dem Einsatz der Mitarbeiter und freiwilligen Helfer unseres Referates entbehren.

Besonders bedauern wir den Versuch, Politik auf dem Rücken einer Minderheit zu machen, die, wie das Interview beweist, trotz aller gesellschaftlichen Verbesserungen immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Um einige davon abzubauen, laden wir herzlichst alle Mitglieder des RCDS zu unserem nächsten Massagekurs ein, der, wie alle anderen Veranstaltungen, für jedermann/frau offen ist; vielleicht lassen sich so ja auch ein paar „Verspannungen“ lösen … DAVE DANIEL PADOR,Asta-Schwulenreferat der Universität Bonn