: Kröten und Torf ade
BUND attackiert CDU/FDP-Regierung in Niedersachsen: „Rückwärtsbewegung beim Umweltschutz“
Hannover taz ■ Eigentlich hatten die Niedersachsen beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) gehofft, dass „konservativ nicht heißt, dass der Naturschutz den Bach runtergeht“. Allerdings „scheint es derzeit eine Rückwärtsbewegung zu geben“, meinte gestern Renate Backhaus, Landeschefin des BUND zu gut einem halben Jahr CDU/FDP-Regierung in Niedersachsen.
Als Beispiel führten die BUNDler eine drohende Auflösung des Landesamtes für Ökologie, aber auch den „Betretungserlass“ von Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) an. Die Vorschrift, dass sich die etwa 4.000 ehrenamtlichen Mitarbeiter, die im Auftrag der Behörden Tier- und Pflanzenbestände erfassen, vorher beim Eigentümer anmelden müssen, sei zu bürokratisch. „Kein Angler, kein Jäger, kein Landvermesser muss das tun“, klagte Vize-Geschäftsführerin Carola Sandkühler. Seit dem Erlass hätten bereits viele Ehrenamtliche ihren Job aufgegeben: Das Zählen von Kröten oder das Kartieren des Torfmoores sei nun zu aufwändig. Minister Sander sieht das natürlich nicht so. „Die Akzeptanz naturschutzfachlicher Arbeiten wird durch Höflichkeit nur noch erhöht“, betonte seine Sprecherin Jutta Kremer-Heye. ksc