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Archiv-Artikel

Drach gesteht Widerborstigkeit

Der inhaftierte Reemtsma-Entführer Thomas Drach hat vor dem Hamburger Landgericht Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte gestanden. Er räumte gestern ein, sich einer gerichtlich angeordneten DNA-Probe verweigert und die Hand gegen einen Beamten erhoben zu haben. Er habe die Maßnahme für unrechtmäßig gehalten, sagte der 44-Jährige zum Auftakt des Berufungsverfahrens. In erster Instanz war er zu drei zusätzlichen Monaten Haft verurteilt worden. Drach hatte im Jahr 1996 den Hamburger Multimillionär Jan Philipp Reemtsma entführt und 33 Tage angekettet in einem Kellerverlies festgehalten. Fünf Jahre später war er wegen erpresserischen Menschraubes zu vierzehneinhalb Jahren Haft verurteilt worden und verbüßt seither seine Haft in Hamburg. Nur ein Bruchteil der Rekordlösegeldsumme von rund 15 Millionen Euro ist bisher aufgetaucht. Der Angeklagte sieht sich als Opfer einer Verschwörung: „Der Staatsanwalt versucht seit Jahren, mich mit Isolationshaft zur Herausgabe des Geldes zu zwingen.“ lno