WOCHENÜBERSICHT: BÜHNE : Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen
Er gehört zu den markanten Gesichtern des deutschen Films, Andreas Schmidt – spätestens seit er 2005 in Andreas Dresens Film „Sommer vorm Balkon“ den Lkw-Fahrer Ronald spielte. Doch der Mann ist auch an anderen Fronten der darstellenden Kunst tätig – so hat er dem Theater am Kurfürstendamm als Autor den Renner „Männerhort“ beschert. Und in der Vagantenbühne lief schon über 600 Mal sein aberwitziges Shakespeare-Konzentrat: „Shakespeares Sämtliche Werke in 90 Minuten“. Nun hat er für die Vaganten ein neues Stück geschrieben: „Zebramütter“, das von einer Gruppe Kreuzberger Mütter handelt, die gemeinsam gegen Drogendealer in ihrem Kiez kämpfen. In der Schaubühne geht das Autorenfestival zu Identität und Geschichte „digging deep and getting dirty“ in die zweite Woche: ein Höhepunkt ist das Warschauer Gastspiel von Grzegorz Jarzynas Uraufführung von Dorota Masłowskas Stück „Wir kommen gut klar mit uns“, in dem die polnische Dramatikerin aus der Perspektive von drei Frauen aus drei Generationen auf das polnische Selbstverständnis blickt. Im Maxim Gorki Theater ist am nächsten Dienstag noch mal Armin Petras’ Inszenierung von Masłowskas „ Zwei arme polnischsprachige Rumänen“ zu sehen. Ebenfalls im Maxim Gorki Theater kommt am Samstag Teil zwei der Cornelia-Funke-Adaption „Tintenblut“ heraus, die Geschichte des Mädchens Meggie, das seine Mutter in der Tintenwelt der Fiktion verloren hat. Kinder und Profis machen außerdem im Projekt „Tusch“ seit zehn Jahren auch gemeinsam Theater. Jetzt ist es mal wieder so weit, und die Ergebnisse werden in einer Tusch-Festwoche präsentiert, die am Mittwoch um 18 Uhr im Engelbrot mit der Performance „40 Sätze, 40 Tänzer, 40 Projekte“ von Annika Vogt und dem Stück „Hunger“ von Judica Albrecht, Jörg Isermeyer und Holger Siemann eröffnet wird.
„Zebramütter“: Vagantenbühne, ab Do
„Wir kommen gut klar mit uns“: Schaubühne, Do–So
„Tintenblut“: Maxim Gorki Theater, ab Sa
Tusch-Festwoche im Engelbrot, 25.–31. März