piwik no script img

Archiv-Artikel

Mosaik unterm Tunnel

Ein neuer Verein will mit der Umgestaltung des Remberti-Tunnels religiöses Miteinander in Bremen aufzeigen

Von vb

Bremen taz ■ In Bremen lebende Christen, Muslime, Hindus, Buddhisten und Bahá‘í gaben gestern die Gründung ihres gemeinsamen Vereins bekannt, den auch die jüdischen Gemeinden unterstützen wollen. Der lange Name des neuen Vereins ist Programm: „Bremen setzt ein Zeichen der Verbindung zwischen den Religionsgemeinschaften“.

Initiiert hat den Verbund der sechs in Bremen ansässigen Religionsgemeinschaften die Künstlerin Regina Heygster. Auch die Idee zum ersten gemeinsamen Projekt kommt von ihr: Mit der Neugestaltung des Remberti-Tunnels soll das friedliche Miteinander der Religionen in der Stadt aufgezeigt werden.

Der Tunnel auf der Verbindungslinie Uni – Innenstadt soll die von Radfahrern und Fußgängern meist genutzte Unterführung Bremens sein. Somit ein geeigneter Ort für ein Zeichen des religiösen Zusammenspiels, findet Heygster. „Es hat eine starke Aussagekraft, das Zusammenspiel der Religionen auf ein alltägliches Gebäude zu bannen.“

Der Entwurf für die Neugestaltung folgt der Grundidee, dass die Menschen unter dem Tunnelgewölbe und damit Bremens Himmel friedlich miteinander umgehen. Symbole der verschiedenen Religionen und Auszüge aus den Heiligen Schriften werden in Mosaiken abgebildet. Bäume, gefertigt aus Natursteinen von unterschiedlichen Kontinenten, sollen die einzelnen Kulturkreise nachzeichnen.

Für Hans-Gerhard Klatt vom Evangelischen Bildungswerk Bremen übersetzt der Tunnel das Bild vom religiösen Miteinander: „Der Tunnel ist Verbindungsgang zwischen zwei Seiten und Durchgang im Dunkeln.“

Der künstlerische Entwurf steht, die technische Planung ist abgeschlossen. Nun will sich der Verein auf die Suche nach Sponsoren machen, mit deren Hilfe das Projekt umgesetzt werden kann. Heygster glaubt fest daran, dass sie die eine Million Euro für die Tunnelverschönerung zusammen bekommen wird: „Es gibt in dieser Stadt Bürger, die den Anschub, friedliches religiöses Miteinander zu demonstrieren, auffangen werden.“ Dass das etwas dauern kann, hat sie mit einberechnet: Projektbeginn soll erst im Jahr 2005 sein. Ein erstes Modell will der Verein im Dezember der Öffentlichkeit präsentieren. vb