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Archiv-Artikel

US-Luftangriff auf Falludscha

15 Tote und 30 Verletzte in irakischer Rebellenhochburg. Bei Angriff auf Tankkonvoi sterben zehn Menschen. Schicksal britischer und italienischer Geiseln noch unklar

BERLIN rtr/dpa/afp ■ Bei Luftangriffen der US-Armee auf die irakische Rebellenhochburg Falludscha sind am Wochenende mindestens 15 Menschen getötet und 30 verletzt worden. Bei einem Anschlag auf einen Tanklasterkonvoi südlich von Bagdad starben zehn Menschen. Das Schicksal der britischen Geisel Kenneth Bigley war weiter ungewiss.

Das US-Militär sprach von „Präzisionsschlägen“ auf Falludscha, die Treffs und einem Waffenlager von Anhängern des Extremisten Abu Mussab al-Sarkawi gegolten hätten. Zum Zeitpunkt des Bombardements hätten sich keine Zivilisten im Zielgebiet aufgehalten. Nach Bildern von Reuters-TV und Ärzteangaben waren dagegen unter den Opfern auch Frauen und Kinder.

Beim Überfall auf den Tankkonvoi in Latifia wurden Samstag zehn Menschen getötet und 26 verletzt. Die Angreifer zündeten nach Polizeiangaben fünf Tanker an. Nationalgardisten, die den Konvoi bewachten, hätten sich eine regelrechte Schlacht mit den Angreifern geliefert.

London bemühte sich weiter um die Freilassung von Kenneth Bigley. Angaben im Internet, seine Entführer hätten ihn ermordet, stufte die britische Regierung als unglaubwürdig ein. Premier Tony Blair dämpfte gestern aber Hoffnungen auf eine Rettung des 62-Jährigen. Der britische frühere Popstar Cat Stevens, heute Yusuf Islam, forderte in einem offenen Brief die Entführer „im Namen Allahs auf“, Bigley freizulassen. Die britische Botschaft in Bagdad veröffentlichte gestern das Schreiben.

In Rom reagierten Behörden und Geheimdienst verhalten auf einen Bericht der kuwaitischen Al-Rai al-Aam, wonach die verschleppten Italienerinnen Simona Torretta und Simona Pari wohlauf seien: Die Bemühungen um ihre Freilassung befänden sich in einer „heiklen Phase“.