: taz gewinnt die Kommunalwahl in NRW
Die taz nrw stellte 22 richtige Prognosen zur Kommunalwahl. Empfehlung für die Landtagswahl im Mai: taz wählen
NRW taz ■ Im Zweifelsfall hätten wir es mit CDU-Landeschef Jürgen Rüttgers halten können. Dann hätten wir gesagt: Die taz verliert, gewinnt aber. Doch der Zweifelsfall ist nicht eingetreten. Bei unseren Prognosen zur Kommunalwahl lagen wir 22 von 30 Mal richtig – und nur vier Mal falsch. Vier Prognosen mussten wegen Mehrdeutigkeit leider ausscheiden, die Autoren wurden ermahnt. Deshalb nochmal Rüttgers: „Abwarten!“ Vielleicht geben die Stichwahlen den Kollegen ja noch Recht.
Klare Spitzenreiter bei den 30 Städten, die wir unter die Lupe genommen haben, sind Bochum, Moers und Siegen. Bochum bleibt, wie angesagt, rot-grün. SPD-Frau Ottilie Scholz wird die OB-Stichwahl am 10. Oktober wahrscheinlich gewinnen. In Moers hat die CDU satte 10,6 Prozent eingebüßt, und die SPD die Mehrheit im Rat gewonnen – wie erwartet. Und Siegen? Zugegeben: war nicht sonderlich schwer. Die bürgerliche Stadt hat schwarz votiert, CDU-Mann Stötzel bleibt erster Bürger der Stadt. Wussten wir vorher.
Auch in den Speckgürteln, der Pampa und den Provinzen lagen wir meistens richtig: Zum Beispiel in Attendorn, wo SPD-OB Stumpf über 70 Prozent der Stimmen abschöpfte. Oder Paderborn: „Da, wo CDU-Parteigänger im Keller noch Schatten werfen“, erklärte unser Experte. Korrekt. Die Christdemokraten haben die absolute Mehrheit im Rat, ihr OB Paus sitzt mit 61,6 Prozent fest im Meistersessel.
Doch, wie eingangs erwähnt: Auch die taz hat ein paar Wahlkreise abgeben müssen. Ganz vorne und unerwartet: Köln. Dort musste die CDU bittere 12,5 Prozent Verluste schlucken. Eine schwarz-grüne Mehrheit im Rathaus ist nicht mehr drin. Nehmen wir hin ohne zu klagen. Die anderen Städte, denen wir anderes zugetraut hatten, sind Düsseldorf, Wuppertal und Gelsenkirchen. In der Schwebebahn-Stadt wurde SPD-OB Kremendahl abgewatscht – wohl aufgrund seiner Korruptions-Affäre. Knapp 32 Prozent der Wuppertaler trauen ihm noch zu, die Geschicke der Stadt zu lenken. 47 Prozent setzen auf sein CDU-Pendant Jung. Ein direktes Duell folgt. Unsere Vorhersage: „Aussitzer Kremendahl gewinnt die Stichwahl.“ Nun eher unwahrscheinlich. Dennoch: Wir hoffen auf Rüttgers.
Und in Düsseldorf hoffen wir auf Erwin. Zwar hat der CDU-OB wider unserer Vermutung die absolute Mehrheit eingeheimst, aber, wer weiß: Vielleicht stellt er ja wieder irgendwas an in der neuen Legislaturperiode, was ihm dann den vorzeitigen Abgang beschert. Letztlich Gelsenkirchen: OB Wittke von der CDU liegt haarscharf vor seinem SPD-Gegenspieler Baranowski. Erst war der CDUler siegessicher, jetzt ist er geknickt. Nicht mal zwei Prozentpunkte trennen ihn von Baranowski. Wittke wackelt. Oder doch nicht? Tee trinken.
Fazit: Mit der taz liegen sie richtig. Bei der nächsten Landtagswahl im Mai 2005 gibt es deshalb nur eine Möglichkeit: taz wählen! Am besten schon Monate vorher. Am besten sofort. BORIS R. ROSENKRANZ