unterm strich
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Am Sonntag ging in Maastricht die Europäische Kunstmesse Tefaf zu Ende. Obwohl die Besucherzahlen um 7,7 Prozent auf 67.755 geschrumpft sind, sprechen die Veranstalter dank guter Verkaufszahlen von einem Erfolg. Noch kurz vor Schluss sei am Sonntag ein Gemälde El Grecos (1541–1614) zum Preis von 4,7 Millionen Euro verkauft worden. Der Kunstmarkt habe sich damit als stabil erwiesen. Vor allem habe sich Europa als „Rückgrat des internationalen Kunsthandels“ hervorgetan, da dieses Jahr, anders als zuvor, kaum russische und amerikanische „Kunst-Anleger“ erschienen seien.

Derweil hat die niedersächsische Landesbank Nord/LB das Gemälde „Kinderbild (Katze hinter einem Baum)“ von Franz Marc (1880–1916) an die Erben seiner jüdischen Vorbesitzer zurückgegeben. Das Bild bleibt aber vorerst als Dauerleihgabe im Sprengel Museum Hannover. Laut einem Sprecher kommt die Nord/LB mit der Rückgabe keiner juristischen, sondern einer moralischen Verpflichtung nach. Das Gemälde stammt aus der berühmten Kunstsammlung des jüdischen Schuhfabrikanten und Kunstsammlers Alfred Hess. Der Schätzwert ist nicht bekannt. Das teuerste je verkaufte Bild von Marc, „Weidende Pferde III“, brachte im Vorjahr einen Erlös von etwa 18 Millionen Euro.

Und noch zwei traurige Meldungen: Der italienische Autor Giuseppe Bonaviri ist am Samstag 84-jährig gestorben. Auf Deutsch erschien aus seinem Lyrik- und Romanwerk zuletzt 2006 „Die blaue Gasse“. Er wurde mehrfach für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen. Im gleichen Alter verstarb bereits am 14. März der Dirigent und Opernkomponist Robert Hanell. Er war Berliner Generalmusikdirektor, Chefdirigent des Großen Rundfunkorchesters Berlin (Ost) und dirigierte an vielen deutschen Opernhäusern.