Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Heute geht es in der Bunten Kuh weiter in der Reihe zu rechten Tendenzen in der populären Musik. Diesmal nehmen sich die Antifa Weißensee und das Antifa Pressearchiv/Bildungszentrum die Black-Metal-Szene vor, deren Fans ja gern behaupten, dass es „nur“ um Musik ginge – doch die Thorshämmer, die exzessive Heidenverehrung und die faschistische Szene gehören zum Black Metal inzwischen ganz selbstverständlich dazu. Wie Faschos dort agieren und agitieren, erläutern die ReferentInnen. Am Freitag diskutieren Corinna Genschel, Frigga Haug, Hinrich Garms und Johannes Spatz im Kato über die Agenda 2010 und ihre Folgen. Der Titel der Veranstaltung, „Einzahlen und nichts rauskriegen!“, zeigt an, wie diskutiert werden wird. Andererseits ist zu erwarten, dass man von der Regierung, die man noch immer als „die eigene“ betrachtet, „enttäuscht“ sein wird, eben weil sie sich verhält, wie sich eine deutsche Regierung verhalten muss in Zeiten der Krise. Und man hätte sich doch so gern was anderes gewünscht. Ebenfalls am Freitag lädt der Buchladen Schwarze Risse zu einem Autorinnengespräch über das Buch „Hand aufs dekonstruierte Herz“, das auf eine sehr anschauliche Weise untersucht, ob es hinter den ganzen Poststrukturalismen im Feminismus überhaupt noch Menschen gibt, oder ob die Menschen durch Butler-Fans et alii in Thesen verwandelt und aufgelöst werden. Am Sonntag dann gibt es im Ausland die Gelegenheit zu einer Heldenverehrung – der Autonome, der es unter seinem Nom de Guerre Geronimo zu einigem Aufsehen brachte, erzählt. Zwar wollen die VeranstalterInnen mit diesem „Veteranen“, wie sie ihn nennen, „jenseits der szeneinternen Radikalverbalismen“ ins Gespräch kommen, doch es ist davon auszugehen, dass sich genug Leute im Publikum von der autonomen Rabaukenhuberei anstecken lassen werden.