Stadt übernimmt Viktualienmarkt

Köln taz ■ Aus der Misere um den „Kölschen Viktualienmarkt“ hat die Stadt die Konsequenzen gezogen. Am Montag kündigte sie der bisherigen Betreiberin RP-Eventagentur fristlos, bis auf Weiteres will sie den „Premiummarkt“ selbst betreiben. „Lebensnotwendige Bestandteile des Vertrages“ seien „nicht erfüllt“ worden, sagte ein Sprecher des Ordnungsamtes der taz. „Mindestens 30 Stände“ habe die Stadt zur Bedingung gemacht – zurzeit sind es 13. Auch fehlten bislang noch rund 25.000 Euro der monatlichen Nutzungsgebühren, die die Agentur für den Heumarkt an die Stadt zahlen muss.

„Für uns ist der Betreiberwechsel eine Chance“, meinte Standbesitzerin Simone Nolte. Die Interessensgemeinschaft (IG) der Händler habe jetzt direkt mit der Stadt zu tun, davon erhoffe sie sich „wesentlich attraktivere Mieten“. Dem Viktualienmarkt fehle vor allem Quantität, nicht Qualität. An der Idee des kölschen Viktualienmarktes hält Nolte fest. Auch das Münchner Vorbild habe klein angefangen. „Was wir brauchen, ist, dass der frische Wind, den wir hier reinbringen, auch gespürt wird.“

Bis Ende Oktober bleiben die Händler noch auf dem Heumarkt. Wie es im nächsten Jahr weitergeht, weiß die Stadt noch nicht. „Wir haben bis März Zeit, uns das zu überlegen“, erklärte der Sprecher des Amts für öffentliche Ordnung. ruh