Raus aus Rendsburg

Jede zweite Karstadt-Filiale im Norden vor Schließung

Kiel/Hannover dpa/taz ■ Jeder zweiten Karstadt-Filiale im Norden droht nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die Schließung. Von den Sanierungsplänen des angeschlagenen Konzerns KarstadtQuelle seien sieben von 13 Filialen in Schleswig-Holstein und neun von 17 Kaufhäusern in Niedersachsen betroffen, teilte ver.di gestern mit.

Im nördlichsten Bundesland sollen dem Vernehmen nach unter anderem die Häuser in Elmshorn, Husum, Itzehoe, Mölln, Niebüll, Rendsburg und Schleswig abgestoßen werden. 623 Mitarbeiter seien davon betroffen.

In Niedersachsen sollen die Filialen in Cuxhaven, Stade, Wilhelmshaven, Delmenhorst, Peine, Hameln, Wolfenbüttel, Garbsen und Laatzen mit insgesamt 850 Beschäftigten zunächst in eine „Verwertungsgesellschaft“ überführt und verkauft werden, kündigte der dortige ver.di-Landesvize Peter Franielczyk an. Er sei jedoch angesichts der Krise im Einzelhandel „sehr skeptisch“, ob sich überhaupt Investoren fänden.

KarstadtQuelle hatte gestern in Essen den Verkauf von bundesweit 77 der insgesamt 181 Warenhäuser und die Abgabe aller Fachgeschäfte angekündigt. Geplant sei der Verkauf der Modeketten Sinn Leffers und Wehmeyer sowie der Sportketten Runners Point und Golf House.