: Zeuge belastet Motassadeq
Mounir El Motassadeq war nach Einschätzung eines ehemaligen Mithäftlings in die Anschläge vom 11. September 2001 eingeweiht. „Wortwörtlich hat er es mir zwar nicht gesagt“, meinte der 32-jährige Türke gestern als Zeuge vor dem Hamburger Oberlandesgericht. Jedoch habe er während einer fünfmonatigen Haft im Jahr 2002 diesen Eindruck gewonnen. So habe er am ersten Jahrestag der Attacken gemeinsam mit dem Angeklagten in dessen Zelle eine Fernsehdokumentation über den Einsturz des World Trade Centers angeschaut. Motassadeq habe dabei eingeräumt, die Todespiloten gekannt zu haben. Er habe einen nervösen Eindruck gemacht und sei augenscheinlich stolz auf die Tat gewesen. Der Zeuge hatte im Jahr 2002 genau wie Motassadeq im Sicherheitstrakt der Justizvollzugsanstalt Wuppertal eingesessen. Er sagte, Motassadeq habe ihn zum Anschauen der Dokumentation in seine offen stehende Zelle gebeten. Auf die Frage, ob er den Todespiloten Mohammed Atta kenne, habe Motassadeq genickt. Dann habe er ihm signalisiert, möglicherweise abgehört zu werden und auf weitere Fragen geschwiegen. Der Zeuge sagte zudem aus, der Angeklagte habe Amerikaner als seine Feinde bezeichnet und sich abfällig über Juden geäußert. Die Verteidigung nannte den Zeugen unglaubwürdig. lno