: Landung im Loch
Neue Pläne für Airbus-Werkspiste: Landebahn nicht bis Neuenfelde, sondern ins Mühlenberger Loch verlängern
Der Senat erwäge derzeit den Bau einer Start- und Landebahn im Airbus-Werk Finkenwerder in West-Ost-Richtung. Das behauptete gestern GAL-Fraktionsvize Christian Maaß unter Berufung auf ihm vorliegende „Informationen“. Danach solle die Werkspiste vom Naturschutzgebiet Westerweiden an der Alten Süderelbe in den noch offenen Südteil des Mühlenberger Lochs verlegt werden.
Dies würde eine Drehung der jetzigen Landebahn um rund 90 Grad bedeuten und die bereits zum größten Teil für die Werkserweiterung zugeschüttete Elbbucht vollständig zerstören – aber das südlich angrenzende Obstbauerndorf Neuenfelde vor der Vernichtung bewahren. Dortige Betroffene haben einen vorläufigen gerichtlichen Baustopp erreicht, der die Planungen von Stadt und Konzern ins Wanken bringt. In einer Anfrage an den Senat bittet Maaß nun um genauere Auskünfte.
Diesen Plan „gibt es nicht“, erklärte der Sprecher der Wirtschaftsbehörde, Christian Saadhoff, gegenüber der taz. Geprüft werde lediglich eine „Verschwenkung“ der Piste um wenige Grad. Dies hatte Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) vorige Woche angedeutet (taz berichtete).
Das wiederum wäre für Hamburgs Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ein Fall von „Realitätsverlust“. Es zeige sich, dass die gesamte Planung „mit heißer Nadel gestrickt“ worden sei, so BUND-Chef Manfred Braasch. sven-michael veit