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Archiv-Artikel

„Wir müssen marktfähig sein“

Ministerium stellt Lidice-Haus eine Million Euro in Aussicht – doch Umzugspläne dauern

Von ede

bremen taz ■ Im Herbst sollen die Deputationen über die Zukunft des Lidice-Hauses entscheiden – und über die der Sportschule auf dem Stadtwerder gleich mit. So sehen es jedenfalls die Pläne der Bremer Gesellschaft für Immobilien (GBI) vor. Danach könnte die Bildungsstätte Lidice-Haus den alten Standort an der Lesum aufgeben – und auf den Stadtwerder ziehen.

Dort nimmt ein Architekt derzeit die schlecht in Stand gehaltene Sportschule aus den 60er Jahren unter die Lupe – um zu entscheiden, wie viel der Umbau in eine vom Lidice-Haus betriebene Tagungsstätte auf modernem Standard kosten würde. „Mindestens für die nächsten zehn Jahre muss die Anlage zukunftsfähig sein“, betont Andrea Müller vom Lidice-Haus. Die Bedingungen müssten stimmen. „Wir müssen ja marktfähig sein, sonst bucht uns niemand.“

In der weiteren Planung kommt es also vor allem darauf an, wie viel Geld die Stadt in einen Umbau auf dem Stadtwerder steckt – um im Gegenzug das freiwerdende Tagungshaus samt üppigem Gelände an der Lesum einträglich verkaufen zu können. Im Sportamt, das die Sportschule bislang verwaltet, sähe man das gerne. Denn ausgelastet ist das Sporthaus schon lange nicht mehr. Würde es aber saniert, hätten wohl auch Landessportbund und andere Interesse an einem Seminarort, auf den sie im Rahmen des angedachten Konzeptes Zugriff hätten, heißt es.

Allerdings fürchten die Vertreter des Lidice-Hauses, dass die 1,5 Millionen Euro, die die Stadt bislang investieren will, für diese Pläne nicht ausreichen. Auch dass das Lidice-Haus inzwischen so gut wie eine Zusage über eine Million Euro aus dem Bundesministerium für Jugend hat, sei nicht die Lösung, warnt Müller. „Das sind Investitionsmittel für einen neuen Körperschwerpunkt in der Jugendbildungsarbeit“, sagt er. Das Geld sei für den Ausbau von Bewegungsräumen bestimmt – nicht für einen Umzug des Lidice-Hauses, dessen Pachtvertrag für das jetzige Gelände im Übrigen erst im Jahr 2023 auslaufe. ede