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„Blühender Privatsektor“ soll Armut besiegen

Weltbank empfiehlt in einem neuen Bericht, das Investitionsklima zu verbessern. Kritik von Entwicklungsorganisation

WASHINGTON dpa/epd ■ Ein blühender Privatsektor ist nach Überzeugung der Weltbank der beste Weg aus der Armut. Regierungen sollten alles tun, um das Investitionsklima zu verbessern, heißt es im neuen Entwicklungsbericht der Weltbank, der gestern in Washington veröffentlicht wurde. Klare Gesetze und Regeln erhöhten die Chancen, neue Investitionen anzuziehen um bis zu 30 Prozent. Die Weltbank hat dazu Untersuchungen mit mehr als 30.000 Firmen in 53 Entwicklungsländern ausgewertet.

„Regierungen hemmen die Blüte des Privatsektors oft durch ungerechtfertigte Risiken, Kosten und Wettbewerbshürden“, sagte der Chefökonom der Weltbank, François Bourguignon. Unsicherheit darüber, wie Gesetze und Regelungen auszulegen sind, führten fast 90 Prozent der Unternehmen in Guatemala als Problem an, 70 Prozent in Weißrussland und Sambia. In Bangladesch waren 80 Prozent der Firmen skeptisch, ob Gerichte ihre Eigentumsrechte schützen würden, in Ecuador und Moldawien 70 Prozent. Korruption, Kriminalität und mangelnde Infrastruktur verdoppelten nach der Weltbankuntersuchung in vielen Ländern die Geschäftskosten. Amtliche Hürden behinderten Wettbewerb und damit Produktivitätssteigerungen und Innovation.

Als leuchtende Beispiele nennt die Weltbank China, Indien und Uganda. Die Verbesserung des Investitionsklimas seit den 80er-Jahren habe den Anteil der Privatinvestitionen am Bruttoinlandsprodukt in China und Indien fast verdoppelt, in Uganda sogar mehr als das.

Entwicklungsländer müssen nach Überzeugung der Weltbank unter anderem die Korruption bekämpfen, auf Einhaltung der Gesetze achten, Besitzrechte stärken und Steuersysteme vereinfachen. Die reichen Länder forderte die Weltbank auf, diese Anstrengungen durch Öffnung ihrer Märkte, den Abbau von handelverzerrenden Subventionen und mehr technische und finanzielle Hilfe zu unterstützen.

Der Evangelische Entwicklungsdienst kritisierte gestern den Bericht. Ausländische Direktinvestitionen hätten nicht zwangsläufig Wirtschaftswachstum und die Senkung der Armutsrate zur Folge; vielmehr müssen sie auf ihre soziale Wirkung geprüft werden.

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