Grüne gegen Freizi GmbHs

Opposition warnt davor, neue Rechtsform für Bremer Freizeitheime allein unter Spar-Aspekten zu diskutieren. Gute Freizis seien wirtschaftlich nie rentabel

Bremen taz ■ Das Angebot in den Jugendfreizeitheimen muss verbessert werden. Das meint auch der jugendpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Jens Crueger. Insofern begrüße er den jüngsten Anlauf der Bremer SPD-Fraktion, ein neues Konzept für die bremischen Freizeits auf den Weg zu bringen. Allerdings dürfe die Debatte über eine Neuorganisation nicht allein unter Spar-Aspekten geführt werden, mahnt der grüne Bürgerschaftsabgeordnete.

Crueger reagiert damit auf den Vorstoß der SPD, die die Struktur, Finanzierung und Arbeitsweise der Bremer Freizis bis Frühjahr 2005 auf neue Füße stellen will. Auch neue Rechtsformen sollen für die Jugendtreffs geprüft werden. Vorstellbar sei, die Häuser unter dem Dach verschiedener freier Träger, als Eigenbetrieb oder als GmbH zu führen. Dazu betont der jugendpolitische Sprecher der SPD, Frank Pietrzok: „Es geht jetzt vor allem darum, Prozesse zu organisieren, bei denen am Ende etwas Vernünftiges herauskommt.“ Dazu gehöre ein verbessertes Finanzcontrolling. Doch sei das Ziel nicht, dass „die gleiche Leistung für weniger Geld“ erbracht werde, sondern verbesserte Effektivität.

„Wirtschaftlich rentable Jugendfreizeitheime mit interessanten Angeboten sind illusionär“, sagt dazu der Grüne Crueger. Eine GmbH als Rechtsform lehne er ab. Offen stünden die Grünen aber anderen Formen gegenüber. Auch müsse es eine stärkere Kooperation zwischen Freizis und Ganztagsschulen geben. Diesem Vorschlag setzt der Sozialdemokrat Pietrzok die Stadtteilkonferenz entgegen: „Jugendhilfe und Bildung müssen stärker zusammenarbeiten.“ Dies könne nicht allein für die Zusammenarbeit mit Ganztagsschulen gelten, die es ohnehin nicht überall gebe. ede