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Zusammen erfolgreich

Von Skandinavien lernen: Bildungsexperten fordern in Neumünster erneut längere gemeinsame Schulzeit

Kiel dpa ■ Für eine längere gemeinsame Schulzeit nach dem Vorbild Skandinaviens haben sich weitere Schul- und Bildungsexperten ausgesprochen. Gemeinsames Lernen stärke die soziale Kompetenz der Schüler und fördere die Lernmotivation, sagte etwa der Vorsitzende des Bundeselternrates, Wilfried W. Steinert, auf einer Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema „Schule der Zukunft – Chancen für ein neues Lernen“, die gestern Nachmittag in Neumünster begann.

„Dabei geht es auch um die Frage, wie lässt sich Chancengleichheit unter Schülern herstellen“, erklärte Steinert, „und wie können Kinder individuell gefördert werden.“ Ziel einer Debatte über neue Schulstrukturen müsse eine „offene und vorurteilsfreie“ Diskussion darüber sein.

Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave (SPD) wies in diesem Zusammenhang auf die bekannten positiven Lernerfolge in den skandinavischen Ländern hin, in denen das gegliederte Schulsystem abgelöst wurde. Im Vergleich dazu sei das deutsche Schulsystem international kein Erfolgsmodell. „Wir müssen uns die Frage stellen: Was können wir von diesen Ländern lernen?“, sagte die Ministerin. Die Debatte um eine Schulreform sei kein Selbstzweck; Ziel einer neuen Schulstruktur müsse vielmehr die Förderung aller Schüler sein. Die Zahl so genannter „Schulversager“ sollte möglichst gering gehalten werden.

Nach wie vor sei in Deutschland der Bildungserfolg stark von der sozialen Stellung der Eltern abhängig. „Das gilt es zu überwinden“, unterstrich Erdsiek-Rave, „weil es die einzelnen Begabungen nicht fördert.“