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Archiv-Artikel

Messe ohne Marktführer

Das Software-Unternehmen Microsoft überlegt, seine Teilnahme an der CeBIT 2005 abzusagen

Hannover/Hamburg dpa ■ Die weltgrößte Computermesse CeBIT in Hannover wird im kommenden Jahr möglicherweise ohne den Softwareriesen Microsoft stattfinden. Der Auftritt seines Hauses auf der CeBIT „steht zurzeit auf dem Prüfstand“, sagte der Geschäftsführer der Microsoft Deutschland GmbH, Jürgen F. Gallmann, am Mittwochabend auf einer Veranstaltung des Hightech-Presseclubs (HPC) in Hamburg. Zwar seien die Mittel für die verschiedenen CeBIT-Stände im laufenden Etat seines Unternehmens vorgesehen. „Wir überlegen aber ernsthaft, ob nicht andere Veranstaltungen direkt mit unseren Kunden viel mehr bringen.“

Der Sprecher der Deutschen Messe AG in Hannover, Eberhard Roloff, sagte dazu gestern: „Wir haben bisher keinerlei Anzeichen dafür, dass Microsoft nicht teilnehmen will.“ Vermutlich gehe es dem Unternehmen um die Größe seines Auftritts und nicht um die grundsätzliche Teilnahme. „Für eine Halle für den Hauptauftritt von Microsoft haben wir eine Anmeldung. Jetzt steht die Beteiligung an einer zweiten Halle im Raum“, so der Messesprecher.

Microsoft hatte in diesem Jahr bereits seine Präsenz auf der IT- Messe „Systems“ in München drastisch zurückgefahren. „Uns haben schon früher Kunden gefragt, ob diese Wald-und-Wiesen-Messen die optimale Lösung sind“, sagte Gallmann. „Damals haben wir aber nicht darauf gehört.“ Inzwischen sei der Kunde bei Microsoft viel stärker in den Mittelpunkt gerückt. Die Entscheidung über den CeBIT-Auftritt werde noch im Oktober gefällt.

Der Unternehmenssprecher betonte, bei Microsoft stünden ständig unzählige Dinge auf dem Prüfstand. „Wir sind inzwischen ein Unternehmen, das bereit ist, alles in Frage zu stellen, um neue Ziele zu erreichen. Nur wer sich ständig ändert, macht sich unersetzlich.“ Microsoft in Deutschland habe im abgelaufenen Geschäftsjahr nur ein einstelliges Wachstum erreicht, während das Geschäft der Microsoft Corp. zweistellig gewachsen sei. „Wir wollen und werden aber auch in Deutschland wieder zweistellig wachsen.“