: Ohne Probe ans Lehrerpult
Die Lehrerkammer hat gestern gegen die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für Referendare von neun auf zwölf Stunden pro Woche protestiert. „Es ist zweifelhaft, ob unter diesen Bedingungen noch die Ziele der Ausbildung zu erreichen sind“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Referendare müssten ohne ausreichende Gelegenheit, Methoden zu erproben, alleine unterrichten und könnten sogar als Klassenlehrer eingesetzt werden. Zudem müssten sie an mehreren Schulen unterrichten und mit langen Wegezeiten rechnen.
Als minimale Entlastung für die jungen Kollegen fordert die Kammer nun, ihnen wenigstens die Zeit auf die zwölf Stunden anzurechnen, in der sie sich in schulischen Gremien für die Schulentwicklung engagieren.
Wie berichtet, will die Bildungsbehörde mit der Erhöhung Stellen sparen. Die Entscheiung ist nach Angaben der Behörde in diesem Sommer zu den Haushaltsberatungen gefallen. „Die meisten Bewerber für einen Rerendariat finden die Erhöhung nicht schlimm“, erklärt Maren Knebel-Pasinski, die in der Bildungsbehörde die Aufsicht über das Lehrerbildungsinstitut hat. „Viel mehr stört sie die Unsicherheit, ob sie nachher auch eingestellt werden.“ Hier stünden die Chancen angesichts allgemeiner Sparzwänge bundesweit nicht gut. kaj