: Länger Schule planen
Landesschulbeirat fordert mehr Zeit für Standortplanung. Hamburgs Schüler kosten gar nicht so viel
Bis zum heutigen 1. Oktober müssen alle relevanten Gremien zur Schulstandortplanung Stellung nehmen. Wichtige Institutionen wie Lehrerkammer, Elternkammer und Landesschulbeirat nehmen dies zum Anlass, um eine Verschiebung des Prozesses um ein Jahr zu fordern. Denn der CDU-Senat will bekanntlich bereits zur neuen Anmelderunde für erste und fünfte Klassen im März die Schulen schließen.
Der Landesschulbeirat, in dem unter anderen die Handelskammer vertreten ist, kritisiert, dass die Behördenanalyse keine Daten über „qualitative Merkmale“ der Schulen enthält. So fließen die Ergebnisse der jüngsten Studien wie KESS oder PISA nicht ein. Weil dies aber – zumindest bei den Schulen, deren Fortbestand strittig ist – untersucht werden müsse, brauche man mindestens ein Jahr Zeit.
Die Lehrerkammer hinterfragt indes, ob Hamburgs Schulen wirklich, wie vom Senat behauptet, im Bundesvergleich die teuersten sind. So flössen bei dem Vergleich für Hamburg Kosten für Integration und Sprachförderung in den Etat mit ein, die in Flächenstaaten von den Kommunen übernommen würden. Zudem, so die Kammer, sei die Behauptung, dass große Schulen leistungsfähiger seien, „nirgends belegt“.
Behördensprecher Alexander Luckow erklärte, eine Entscheidung über den Zeitplan müsse die Bürgerschaft treffen. Schließlich hätten SPD und CDU gemeinsam dafür gestimmt. CDU-Bildungssprecher Robert Heinemann lehnt dies jedoch ab. Verschöbe man die Planung, würde Hamburgs Schullandschaft für ein Jahr „handlungsunfähig“. Auch könnten in dem Jahr keine neuen Ganztagsschulen entstehen. Kaija Kutter