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Archiv-Artikel

Noch ein Riese

Deutsche Schiffbauer fürchten Konkurrenz aus China

Von AHA

Hamburg taz ■ Bisher hieß das Feindbild stets Südkorea. Die Dumpingpreise im südkoreanischen Schiffbau dienten jahrelang den europäischen Werften als Argument, Wettbewerbshilfen der EU einzufordern, um so annähernd Chancengleichheit auf dem Weltmarkt zu erzielen. Jetzt kommt ein neuer, womöglich noch weit potenterer Gegner hinzu: „In China entscheidet sich der europäische Schiffbau“, sagt der Chef der IG Metall Küste, Frank Teichmüller.

Der Metaller nimmt an einer 12-tägigen Reise europäischer Betriebsräte ins Reich der Mitte teil, wo er sich besonders über die Anstrengungen der Chinesen informieren will, den Marktanteil in der Werftenindustrie zu steigern. Der liegt momentan noch bei sieben Prozent, aber China hat die Devise ausgegeben, ihn mindestens auf 20 anzuheben. Und dann sähe es für die europäischen Werften noch düsterer aus als bisher.

Die Lage ist jetzt schon unerfreulich genug. Der Stellenabbau im Schiffbau werde „sehr deutlich“ fortgesetzt, ist Teichmüller überzeugt. Bislang gibt es noch 20.700 Jobs an der deutschen Küste, doch diese Zahl ist nicht zu halten – da ist sich der Gewerkschafter sicher. Auf fünf Prozent Minimum schätzt er den Rückgang in 2004. AHA