: Anschlag auf die Ex
Auch vor Gericht: ein 19-Jähriger. Er hatte seine Freundin nach der Trennung in eine Falle gelockt und fast erstochen
Ein 19-jähriger Lehrling muss sich seit gestern wegen eines heimtückischen Mordversuchs an seiner Freundin vor dem Landgericht verantworten. Er soll die Schülerin mit zahlreichen Messerstichen lebensgefährlich verletzt haben. Zuvor soll er die 18-Jährige mit kochendem Wasser übergossen haben.
Er habe die Frau nicht töten wollen, erklärte der Auszubildende im Prozess. „Ich wollte sie verletzen, wie sie mich verletzt hat“, begründete der junge Mann sein Verhalten wegen einer wenige Tage zuvor offenbarten Trennung. Der Angeklagte soll die Gymnasiastin am 23. April in die Wohnung seiner Eltern im Ortsteil Marzahn gelockt haben. Auf seine Bitte soll sie am Computer einen Text korrigiert haben. Die Schülerin sei völlig arglos gewesen, so die Anklage.
Nach Angaben des Lehrlings habe er sich missbraucht gefühlt. Freunde hätten gemeint, er sei ein „Notnagel“ für seine Freundin gewesen, „bis ein Besserer kommt“. Während er die Liebesbeziehung fortsetzen wollte, sei die Schülerin nur an einer Freundschaft interessiert gewesen. Diese hatte dem Angeklagten während seiner Attacke das Messer entwinden können. Sie flüchtete und brach blutend auf der Straße zusammen. Ärzte retteten ihr Leben mit einer Notoperation. Der Prozess wird heute fortgesetzt. DPA