: Eine Reise ohne Weg
Die Seidenstraße mit ihren Theaterlandschaften verläuft eine Woche durch den Raffelbergpark in Mülheim
Vor sieben Jahren entwickelten Roberto Ciulli und Helmut Schäfer ein Projekt für das Theater an der Ruhr in Mülheim. Mit einer Inszenierung wollte man entlang der Seidenstraße auf Tour gehen. Nach und nach sollten Künstler der durchreisten Länder in die Produktion integriert werden. Am Ende der Odyssee wäre eine völlig veränderte Produktion entstanden. Leider kam eine gesicherte Finanzierung dieser charmanten Idee nie zustande, das Projekt liegt auf Eis. Doch die Kontakte zu den Theatern an der Seidenstraße sind weiterhin aktiv. Theater aus Tunesien, Iran, Oman, Italien und dem Irak (Region Kurdistan) sind ab heute eine Woche zu Gast im Raffelbergpark.
Die Premiere bestreitet die Gruppe Artis Production aus Tunesien. Slim Sanhaji inszeniert „Die Schlange“ von Sabah Bouzouita, die im letzten Jahr den Gordana-Kosanovic-Schauspielerpreis in Mülheim erhielt. Eine Studentengruppe der irakischen Akademie der darstellenden Künste zeigt das „Königreich der Köpfe“, in dem Menschen bedingungslos selbsternannten Herrschern folgen und zu willenlosen Spielzeugen werden. Jeden Abend zeigt die 15-köpfige Tanzgruppe Al-Majd vor den Vorstellungen traditionell omanische Tänze. In den zwanzig Jahren seit seiner Gründung war das Theater an der Ruhr selbst in mehr als 30 Ländern zu Gast. 2002 reiste das Ensemble in den Irak, als erstes westliches Ensemble seit dem ersten Golfkrieg. Ein besonderer Kontakt entwickelte sich zum Iran, wo Roberto Ciulli dreimal in Folge beim Internationalen Theaterfestival Fadjr gastierte. PEL
Infos: 0208-5990188