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Archiv-Artikel

Bürger-Bündnis bang

Die Initiative plagt die Sorge, dass Bauherren und Planer die Vereinbarungen des Runden Tisches zum Bahnhofsvorplatz in Bergedorf ignorieren könnten

Sie waren das Ergebnis einer schweren Geburt: die Vorschläge des Runden Tisches zur Gestaltung des Bergedorfer Bahnhofsvorplatzes. Das Bürger-Bündnis-Bergedorf (BBB), das mit einem Bürgerentscheid den Runden Tisch durchgesetzt hatte, befürchtet jetzt, dass dessen Ergebnisse ignoriert werden. Es drohe ein in sich geschlossenes Einkaufszentrum, der Busbahnhof müsse höher aufgeständert werden als nötig und der versprochene Architektenwettbewerb finde nicht statt. Das Bezirksamt weist diese Vorwürfe zurück.

Ende Juni hatten sich Vertreter des Bezirks, des Senats und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein darauf geeinigt, einen Vorschlag der Fundus-Gruppe zur Neugestaltung des Bergedorfer Zentrums weiter zu verfolgen. Nach Darstellung von Bezirksamtsleiter Christoph Krupp (SPD) würden demnach in einem ersten Schritt südlich der Bergedorfer Straße ein Elektronikmarkt und ein SB-Warenhaus mit zusammen 8.500 Quadratmetern Verkaufsfläche angesiedelt. Danach würde ein zweistöckiges Parkhaus mit 400 Plätzen gebaut, auf dessen Dach, niveaugleich mit den Bahnsteigen, der neue Busbahnhof verlegt würde.

Anschließend würde das gegenüber liegende Parkhaus des Einkaufszentrums CCB abgerissen. An dessen Stelle würde das CCB von 8.500 auf 15.000 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitert. Schließlich würden die Mieter des CCB in den Neubau umziehen, um eine Modernisierung des Einkaufszentrums innen und außen zu ermöglichen. Krupp: „Diese Projekte entstehen nacheinander, so das der Einzelhandel genügend Möglichkeiten hat, sich anzupassen.“

Der Bezirksamtsleiter räumt ein, dass etwas mehr Verkaufsfläche hinzukommen würde, als vereinbart. Andere Kritikpunkte weist er mit dem Hinweis zurück, der Fundus-Entwurf werde überarbeitet. „Wir wollen, dass sich die CCB-Erweiterung möglichst gegenüber dem Bahnhofsvorplatz öffnet“, sagt Krupp. Wie nahe der Erweiterungsbau an den Bahnhof heranrücke, sei offen. Für Teilprojekte wie die Verkehrsplanung oder die Platzgestaltung seien Wettbewerbe denkbar. Gernot Knödler