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Archiv-Artikel

Auf zum letzten Gefecht

Sieben Wochen lang gingen jeden Montag tausende auf die Straße, um gegen Hartz IV zu protestieren. Zur zentralen Demo heute auf dem Alex erwarten die Veranstalter erneut mehrere 10.000 Teilnehmer. Wahrscheinlich war es die letzte ihrer Art

„Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer. Das muss verhindert werden. Deswegen werde ich heute mitlaufen.“ Gudrun Heimrath, 31, Köpenick

„Ich bin mir sicher, wenn erst mal die Ein-Euro-Jobs da sind und noch mehr Leute ihre Arbeit verlieren, wird es zum Flächenbrand kommen.“ Birgit Blank, 46, Neukölln

„Ich gehöre ab Januar zu den ‚Beglückten‘. Da bleibt mir nur noch die Demo, um mich zu artikulieren.“ Eberhard Kroll, 53, Spandau

„Selbst wer gut ausgebildet ist, bekommt keinen Job. Ich mache gerade Abi und habe Angst, dass ich mich umsonst anstrenge.“ Matthias Dietrich, 18, Lichtenberg

„Mein Bruder hat seine Ausbildung nur mittelmäßig abgeschlossen. Nun soll er mit Hartz IV bestraft werden. Das ist doch übertrieben.“ Manuel Jaeger, 17, Treptow

„Meine Rente ist nicht so schlecht, um hier zu sein. Ich habe aber vier Söhne und acht Enkelkinder, für die ich demonstriere.“ Wolfgang Slota, 77, Hellersdorf

„Ich bin hier, damit nicht das passiert, was die Medien erzählen. Dass nämlich jeden Montag weniger kommen. “ „Karpfen“, 31, Neukölln

„Auf meiner Schule interessiert sich niemand für Hartz IV. Dabei finde ich es wichtig, dass auch Jugendliche hier sind.“ Franziska Seeck, 17, Neukölln

„Egal, ob Politiker von der CDU, der FDP oder der SPD – alles bloß Marionetten von Hundt und Rogowski.“ Thomas Walter, 56, Pankow

„Wer nicht verbeamtet ist, ist eineinhalb Jahre von der Armut entfernt.“ Gudrun Holtz, 40, Weißensee

„Die Demos müssen sein. Sonst denkt der Staat noch, dass er machen kann, was er will.“ Peter Züllich, 58, Charlottenburg

„40 Jahre haben viele von ihnen gearbeitet. Nun bekommen sie 345 Euro. Das ist schon hart.“ Irene Froböse, 44, Kreuzberg

„Es wird Personal abgebaut, damit die Aktienkurse steigen. Da stimmt doch etwas nicht.“ Andreas Neumann, 44, Charlottenburg

„Wir müssen demonstrieren, bis das Gesetz gekippt ist. Ein wenig konnten wir ja schon erreichen.“ Bruni Elfenbein, 49, Pankow

„Wenn wir die Hartz-Gesetze nicht stoppen, werden wir nie die Kurve kriegen.“ Bine Franz, 20, Pankow

„Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Ich verliere nur ungern.“ Isa Collien, 20, Friedrichshain

„Alle reden vom Abbau des Sozialstaats. Ich sage: Im Kapitalismus gibt es nichts Soziales.“ Hassan Khara, 32, Friedrichshain