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Archiv-Artikel

Schwänzer sind nicht kriminell

DORTMUND/ESSEN dpa ■ Der Einsatz elektronischer Fußfesseln gegen kriminelle Schulschwänzer wird von den Lehrergewerkschaften in Nordrhein-Westfalen abgelehnt. Sowohl der Verband Bildung und Erziehung (VBE) als auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wiesen entsprechende Überlegungen aus den Reihen von CDU und CSU gestern scharf zurück. Der VBE warnte vor einer pauschalen Kriminalisierung von Schulschwänzern. Sie seien zwar besonders gefährdet, ins kriminelle Milieu abzudriften, sagte VBE-Landeschef Udo Beckmann in Dortmund. Fußfesseln für Schulschwänzer, wie sie Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) ins Gespräch gebracht habe, könnten jedoch nicht ernst genommen werden. „Schönbohm hat noch nicht begriffen, dass Schule und Gefängnis unterschiedliche Orte sind“, sagte Beckmann. Über diese Vorschläge aus dem Unionslager müsse man nicht weiter nachdenken. Wichtig sei es vielmehr, den Ursachen für das Schwänzen nachzugehen.