: Streik fördern
Bei Motorola in Flensburg droht ein Arbeitskampf
flensburg dpa ■ Im Flensburger Motorola-Werk, wo am Jahresende 600 und damit ein Drittel aller Arbeitsplätze wegfallen sollen (taz berichtete), droht nach Gewerkschaftsangaben ein Arbeitskampf. Die Arbeitnehmerseite lehne es ab, dass die Abfindungen für die zu kündigenden Mitarbeiter mit der Finanzierung einer Transfer- und Qualifizierungsgesellschaft verrechnet werden sollen, erklärte die IG Metall gestern. Sollte es notwendig werden, könne es zu einem Arbeitskampf in der Handy-Fabrik kommen. Die Werksleitung war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Der US-Konzern hatte Mitte September angekündigt, ein Drittel der 1.800 Stellen in dem vor drei Jahren errichteten High-Tech-Werk zu streichen. Ein wesentlicher Teil der Mobiltelefon-Produktion soll aus Kostengründen aus der Fördestadt an der dänischen Grenze nach China verlagert werden. Motorola nimmt sogar in Kauf, wegen des Arbeitsplatzabbaus öffentliche Fördermittel in Millionenhöhe an das Land Schleswig-Holstein zurückzahlen zu müssen.