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Archiv-Artikel

bahn, vrr, die alten loks Schmierfilm sorgt für Slapstick

Jetzt also „Back to the roots“ bei der Deutschen Bahn, um einer Jahreszeit auszuweichen. Ursprünglich hatten die Eisenbahner sogar darüber nachgedacht, einen speziellen Herbstfahrplan aufzustellen, der weniger und langsamere Fahrten vorgesehen hätte, um auch mit Beginn der kühleren Jahreszeit Pünktlichkeit trotz technischer Probleme vorgaukeln zu können.

KOMMENTAR VONELMAR KOK

So wollte der Konzern die Illusion von einem Hochtechnologie-Unternehmen aufrecht erhalten. Jetzt hat der VRR die Bahn dazu verdonnert, alte Loks fahren zu lassen, um auch im Herbst annähernd regelmäßigen Zuglauf einhalten zu können. Den modernen Zügen der Bahn sind feuchte Strecken, zugedeckt mit Herbstlaub, das jedes Jahr fällt, nicht zuzutrauen. Eine Schlappe für die Manager des Konzerns, für die Bahn ein PR-Desaster sondergleichen. Denn ein Unternehmen, das sich gerne in Konkurrenz zu Fluglinien sieht und sich für den ICE loben lassen will, muss für die Regionalstrecken auf Bewährtes aus Zeiten vor der Privatisierung zurückgreifen. Für die Fahrgäste ist diese Situation dennoch ein Gewinn. Denn lieber alte Züge, in denen Fahrgäste pünktlich ankommen, als neue Züge, die nicht erscheinen. Jetzt müsste nur noch jemand darauf kommen, die Bahn für ihr neues Angebot in die Pflicht zu nehmen. Schließlich gibt es „Gutes von Gestern“ doch meist billiger, oder? Andererseits: Hauptsache die Züge kommen heute noch an.