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Archiv-Artikel

NOK und DSB wollen sich vereinigen

Die beiden Dachorganisationen des deutschen Sports planen bis 2005 einen gemeinsamen neuen Verband

BERLIN dpa ■ Das Ende der Nachkriegsordnung des deutschen Sports ist absehbar. Nach einem halben Jahrhundert des Neben- und bisweilen auch Gegeneinanders wollen die führenden Repräsentanten von Deutschem Sportbund (DSB) und Nationalem Olympischen Komitee (NOK) ihre Organisationen mit Tempo zu einem Dachverband zusammenführen. DSB-Präsident Manfred von Richthofen hat gestern die Aussage seines NOK-Kollegen Klaus Steinbach begrüßt, die Vereinigungsgespräche „zügigst“ aufnehmen zu wollen. „Ich halte es für möglich, dass bis Anfang des Jahres die Strukturen stehen. Dann geht es um schwierige Satzungsfragen. Ende 2005 müssen wir so weit sein, dass sich DSB und NOK auflösen und in einem neuen Verband zusammenschließen“, sagte von Richthofen.

Dies soll in der Form einer Verschmelzung geschehen, wie es das NOK-Präsidium am Freitag dem DSB in einem Beschluss von „sporthistorischer Bedeutung“ (Steinbach) angeboten hat. Damit hat das Gremium die Begrifflichkeit seines Mitglieds Thomas Bach übernommen. Der hatte diese Forderung zur Bündelung aller Mittel und Möglichkeiten bereits 1993 am Runden Tisch des deutschen Sports erhoben. Nunmehr scheint der „Aufwind der Vernunft“ so stark zu sein, dass sich die „Reform nicht mehr bremsen lässt“, meint der DSB-Präsident. Bach ist da vorsichtiger. Der Beschluss vom Freitag „könnte der Beginn einer vollkommenen Neuordnung sein“, sagte er, warnt aber auch davor, „in Euphorie zu verfallen“.