: Obrigkeitsstaatliche Denkfigur
betr.: „ Stimmenklau bei den Großen“, taz vom 28. 9. 04
„Stimmenklau bei den Großen“ – das ist eine erstaunlich interessante Denkfigur. Sie sagt: Die Stimme von Menschen eines Staates sind der Besitz von Parteien, und zwar in diesem Falle der beiden „großen“ Parteien. Wenn das kein obrigkeitsstaatlicher Gedanke ist! Der Wirklichkeit näher ist, dass das Wahlrecht der USA Minderheiten ausgrenzt, und sei es die Minderheit von schätzungsweise 49,99 Prozent, die im Jahre 2000 in Florida Al Gore die Stimme gaben. Während in Deutschland der Wähler weiß, seine Stimme ist eine Nullität, sollte seine Wahl einer unter 5-Prozent-Partei gelten, kann sich der Amerikaner sicher sein, dass seine Stimme auch dann nicht zählt, wenn an die 50 Prozent die gleiche Wahlentscheidung trafen.
Danke für die Information über den Kandidaten Michael Badnarik. Ich finde es bedenkenswert, dass dieser Mensch zwar gemieden von den großen Medien eine Botschaft hat, die der europäischen (Friedens-)Ethik sehr nahe kommt: 11. 9. 01 als krimineller, nicht kriegerischer Akt, Militär zur Landesverteidigung statt als Weltpolizist usw. In Deutschland hieß das einmal: „Von deutschem Boden soll nie wieder Krieg ausgehen.“ CHRISTIAN RUMMEL, Gütersloh
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor.Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.