: Messen der Regionen
Die Immobilienmesse Expo Real ist ein Wettbewerb der Wirtschaftsförderer um die Ansiedlung von Unternehmen
RUHR taz ■ Die Kommunen des Ruhrgebiets präsentieren sich auf der diesjährigen Immobilienmesse Expo Real mit dem größten Stand aller Aussteller. Unter Leitung der Projekt Ruhr GmbH und des ehemaligen Kommunalverbandes Ruhr (KVR) stellen elf Städte und vier Kreise der Ruhrregion auf der Münchener Immobilienmesse ihre Regionen als Investitionsstandorte noch bis morgen vor. Georg Arens, Geschäftsführer der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft, sagt, „die Metropolregion Ruhr spielt aus immobilienwirtschaftlicher Sicht in der Bundesliga“. Sie stehe mit ihren Kennzahlen besser da als die Bundeshauptstadt Berlin, sagt Arens.
Ausgerechnet die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn will dem Ruhrgebiet auf der Messe starke Konkurrenz machen. Nach Angaben des Branchenmagazins Immobilien Manager zählt die Region Bonn mit einer jährlichen Rendite von 6,5 Prozent zu den Regionen mit dem größten Wachstumspotenzial auf dem Markt der Gewerbeimmobilien. Schuld an der guten Rendite sind der Zuzug von Dienstleistungsunternehmen in die Region Bonn. Standortvorteil sind auch die ehemaligen Staatsunternehmen Telekom, T-Mobile und Deutsche Post AG. Der Wandel von der Haupt- zur Dienstleistungsstadt bestimmt den Bonner Auftritt. Größtes Präsentationsobjekt der Bonner: Die Umwandlung des ehemaligen Regierungsviertels in einen Dienstleistungsstandort. Selbst der Nürburgring, ständig vom Abzug der Formel 1 bedroht, wird von den Bonnern als „Erlebnisregion“ angepriesen.
Der Strukturwandel im Ruhrgebiet wird auf der Messe anders präsentiert. „Industriekultur ist heute ein Ausstellungsmerkmal der Region“, sagt Dieter Hötker, der ehemalige erste Beigeordnete des verblichenen KVR. Nach den Vorstellungen der Projekt Ruhr GmbH soll die Region mit Standortvorteilen aus der Vergangenheit in der Dienstleistungsgesellschaft profitieren. So sollen beispielsweise die Duisburger und Dortmunder Binnenhäfen Investoren anlocken. „Wir können eine der logistischen Leitregionen Europas werden“, hofft Hanns-Ludwig Brauser, Geschäftsführer der Projekt Ruhr. ELMAR KOK