: was bisher geschah
Andrea Nahles wurde am 20. Juni 1970 in Mending/Rheinland-Pfalz als Tochter einer Finanzangestellten und eines Maurermeisters geboren. Bis zur 10. Klasse besuchte sie eine Realschule, wechselte dann zum Gymnasium. In der Klasse habe es nur drei politisch interessierte Mitschüler gegeben: einen CDUler, einen SPDler, einen Grünen.Die Grünen empfand sie immer als thematisch zu eingeschränkt. Also trat sie 1988 in die SPD ein – aufgrund der Geschichte der Partei. Und natürlich weil sie sich als links fühlt. Ein Jahr später gründete sie mit Freunden in ihrem Heimatort einen Ortsverein.1995 bewarb sie sich um den Juso-Bundesvorsitz. Mit Unterstützung des linken Flügels wurde sie gewählt und blieb bis 1998 – nach Heidemarie Wieczorek-Zeul und Susi Möbbeck – die dritte Frau an der Spitze der SPD-Nachwuchsorganisation.Auf Platz 12 der rheinland-pfälzischen SPD-Landesliste gelang ihr 1998 der Einzug in den Bundestag. Den damaligen Kanzlerkandidaten Schröder hatte sie zuvor als „Abrissbirne sozialdemokratischer Programmatik“ bezeichnet. Nahles wurde Sprecherin der Parteilinken – und blieb es auch, nachdem sie bei den Wahlen 2002 den Wiedereinzug in den Bundestag verpasste. Nahles kritisiert Schröders „Agenda 2010“ wegen der „sozialen Unwucht“ und ist für die Einführung der Bürgerversicherung. Seit fast einem Jahr ist sie Mitglied des SPD-Präsidiums. TAZFOTO: DANIEL BISKUP