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Archiv-Artikel

AU kritisiert Abschiebung

ADDIS ABEBA dpa ■ Die Afrikanische Union hat die Abschiebung von bis zu 600 illegalen Zuwanderern durch Italien nach Libyen kritisiert und die Wahrung der Menschenrechte angemahnt. AU-Kommissionspräsident Alpha Oumar Konare forderte die Ursprungs-, Ziel- und Transitländer gestern auf, gemeinsam eine Einwanderungspolitik zu entwickeln. Dabei müssten die Interessen und die Würde der Menschen Afrikas ebenso wie die Belange der Zielländer berücksichtigt werden. Außerdem könne die systematische Abschiebung der Menschen keine „beständige und lobenswerte Politik“ sein. Des Weiteren, so der Präsident des afrikanischen Staatenbundes, seien die zuständigen Behörden in den Zielländern immer weniger daran interessiert, humanitäre Prinzipien einzuhalten. Menschenrechtsorganisationen sprachen daher von einem Bruch der Genfer Flüchtlingskonvention. Italiens Innenminister Giuseppe Pisanu hatte die Abschiebungen mit völlig überfüllten Auffanglagern auf der Insel Lampedusa südlich von Sizilien begründet.