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Archiv-Artikel

Ich wär so gern – unten im Meer

In Hamburg wurde gestern die Weltpremiere des ersten dreidimensionalen 360-Grad-Animationfilms im Planetarium gefeiert. „Kaluoka‘Hina – Das Zauberriff“ erzählt vom Leben und den Gefahren im Ozean. Der Zuschauer ist mittendrin

Aus HamburgJennifer Neufend

Tier-Trickfilme haben meist einen ähnlichen Plot: Sympatische Tierchen werden von anderen bedroht, die in der Nahrungskette über ihnen stehen. Oder aber die Menschen bringen das Leben der Viecher in Gefahr. „Kaluoka‘Hina – Das Zauberriff“, der gestern im Hamburger Planetarium Weltpremiere feierte, ist so ein Tierfilm. Der Sägefisch Jake und sein Freund Shorty leben in „Kaluoka‘Hina“, was so viel heißt wie „Hüter des Meeres“. Nun droht das tropische Riff durch den Menschen zerstört zu werden. Bei der Rettung ihrer Heimat erleben die beiden Meeresbewohner einige Abenteuer.

Die Idee ist nicht revolutionär, aber die Technik ist neu. Der Trickfilm ist ein 3D-animierter 360-Grad-Film, der mit einer besonderen Technik im Hamburger Planetarium in die Kuppel projeziert wird. „In diesem Format wurde zuvor noch nie eine computeranimierte Spielhandlung erzählt“, sagt Planetariumsdirektor Thomas Kraupe. Die so genannten Full-Dome-Theater oder Planetarien, wie in Hamburg, entstehen gerade weltweit und verfügen über die digiatle 360-Grad-Projektionstechnik.

Dabei musste alles neu bearbeitet werde. „Es gab keinerlei Erfahrungswerte, wie bestimmte Filmtechniken an der Kuppel wirken“, erklärt Peter Popp von der Produktionsfirma Softmaschine aus München. Vor zweieinhalb Jahren hatte Popp die Idee für diesen Animationsfilm. „Die Inhalte der Geschichte sollten eine Verbindung zwischen dem All, den Sternen und dem Leben auf der Erde herstellen“, so Popp weiter.

In dem 35-minütigen Film können Menschen ab fünf Jahren Einblick in die Tiefen des Ozeans nehmen. In 800 Meter tauchen die Zuschauer mit Sägefisch Jake und dessen Kumpel Shorty ab, sehen bioluminiszierende Lebewesen – also solche, deren Körper aufgrund biochemischer Vorgänge Licht ausstrahlen. Nebenbei wird kindgerecht die Entstehung von Ebbe und Flut erklärt.

Der in englischer Sprache für den Weltmarkt produzierte Animationsfilm ist in Hamburg als Synchronisationsfassung zu sehen. Nach der Premiere gehe der Vertrieb auch in andere Länder los, so Popp. Die erste Station ist Athen, wo er im Dezember gezeigt wird. Insgesamt sei das Interesse groß. „Findet Nemo“, ein Fisch-Film, der im vergangenen Jahr auf die Kinoleinwände kam, sei bei der Vermarktung des ungefähr 1,5 Millionen teuren Films hilfreich gewesen.

Die Karten kosten 6 Euro, ermäßigt 4,50 Euro. Buchung im Internet www.planetarium-hamburg.de oder unter ☎040/428 86 52 10.