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lokalkoloratur

Der Chefsprecher geht. Er ist der Allerletzte aus der Riege der Köpckes, Berghoffs, Wiebens und Veigels, deren wie in Stein gemeißelte Gesichter uns Jahrzehnte lang in nüchternster Nachrichtenprosa die Grausamkeiten der Zeitläufte näher zu bringen versuchten. Nun verlässt er das Studio in Lokstedt, nach dreißig Jahren: Joachim „Jo“ Brauner (66) liest heute Abend um 20 Uhr zum allerletzten Mal die Tagesschau in der ARD. Vielleicht war der studierte Grundschullehrer und frühere HSV-Stadionsprecher der letzte Dino, der Nachrichten knochentrocken las und sie nicht hibbelig präsentierte. Und der auch nicht anderweitig meinte den Affen machen oder von „Granaten im Bett“ prahlen zu müssen. Das Schlimmste, was sich Jo je erlaubte, war ein Lachanfall während einer Co-Moderation zusammen mit Ulrich Deppendorf. Eine lässliche Sünde, und eine nachvollziehbare obendrein. Mit einer Träne im Knopfloch wünschen wir ihm eine geruhsame Zeit: „Ruhig, Brauner.“ jox

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