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Archiv-Artikel

Kolumbiens Präsident droht Wahlschlappe

Im Referendum am Wochenende stimmten nur wenige Wahlberechtigte über die Reformvorschläge Álvaro Uribes ab

BOGOTÁ dpa/afp ■ Die Gültigkeit der Volksabstimmung in Kolumbien über eine stärkere Korruptionsbekämpfung hing gestern noch am seidenen Faden. Hochrechnungen zufolge bekam Präsident Álvaro Uribe zwar bei allen 15 Reformvorschlägen eine überwältigende Mehrheit. Dennoch droht ihm eine politische Niederlage, weil die Wahlbeteiligung bislang bei keiner der Fragen das notwendige Quorum von mindestens einem Viertel der rund 25 Millionen Wahlberechtigten erreicht hat. Das Referendum wurde in der Nacht zum Sonntag vorübergehend ausgesetzt: 97 Prozent der Stimmen waren bis dahin ausgezählt. Die Auszählung sollte laut Wahlkommission noch gestern fortgesetzt werden. Die Volksabstimmung umfasste Fragen, in denen es um den Ausschluss korrupter Politiker von öffentlichen Ämtern, Gehaltsstopps für öffentliche Angestellte und die Verwendung von Einnahmen aus dem Erdölexport für Bildung und Gesundheit ging. Überschattet wurde das Referendum von Gewalt. Nach offiziellen Angaben starben am Samstag mindestens 13 Menschen bei Anschlägen und Überfällen linker Rebellen.