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Archiv-Artikel

Säugling ermordet

23-jährige Frau brachte Kind im Bad zur Welt und erdrosselte es sofort. Nun steht sie vor Gericht

Wegen Tötung ihres Neugeborenen muss sich seit Montag eine 23-jährige Frau vor dem Berliner Landgericht verantworten. Die Angeklagte soll im Mai dieses Jahres ihr Baby nach der Geburt sofort mit der Nabelschnur erdrosselt haben. Der Staatsanwalt geht davon aus, dass sie das Kind aus Angst, es könnte ihr vom Jugendamt weggenommen werden, tötete.

Die Angeklagte war bereits Mutter von vier Kinder. Drei von ihnen wurden adoptiert. Das vierte starb bereits im Säuglingsalter. Laut der Anklage brachte die 23-Jährige das Mädchen im Badezimmer ihres Wochenendhauses in Köpenick zur Welt. Gleich danach soll sie dem Säugling die Nabelschnur um den Hals gewickelt und zugezogen haben, bis er erstickte. Die Eltern des Vaters entdeckten den toten Säugling hinter einer Badewannenverkleidung.

Im Ermittlungsverfahren gab die Mutter die Tötung ihres Babys zu. Ihre Vernehmung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der Schutz der Persönlichkeitssphäre überwiege gegenüber dem öffentlichen Interesse. Die Angeklagte werde sich in ihrer Aussage auch zu den sexuellen Übergriffen ihres Vaters äußern, hieß es zur Begründung. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt. DDP